Warum soll ich leben, wenn mich keiner gefragt hat, ob ich geboren werden wollte?

Du fragst dich das, weil du unglücklich bist. Das Leben erscheint dir unerträglich. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig: Mangel an Liebe oder Verständnis, Vernachlässigung, Tod oder Krankheit, ständige Mißerfolge oder die Angst vor der Zukunft oder was noch alles?
Du kannst dich nicht annehmen, wie du bist. Von Fragen gequält und fast erstickt, fühlst du dich allein. Kurz, du kannst dich nicht leiden und glaubst, daß dich auch niemand lieben kann. Du würdest eher sterben wollen, als dieses unerträgliche Leben weiter zu leben. Der Tod scheint dir wie eine Rettungstür und zieht dich in den Bann.

In deine Verzweiflung hinein möchte ich dir eine Botschaft der Hoffnung zurufen: du bist geliebt. Willst du dich lieben lassen - so wie du jetzt bist - von jemandem, der sein Leben für dich hingegeben hat? Sein Name? Jesus.

„Jesus ist gestorben“, wirst du mir sagen. Ja, das ist wahr. Doch er ist auferstanden, er lebt und ist überall gegenwärtig. Heute, jetzt kannst du zu ihm sprechen. Er wird dir zuhören. Das ist nicht schwer: wende dich im Inneren deines Herzens ihm zu, erzähle ihm von deiner Not, deinem Ekel, von all dem, was du durchmachst. Ruf ihn zu Hilfe. Das soll dein Gebet sein. Glaub mir, es wird sein Herz anrühren, weil er dich versteht. Wie du hat er schreckliche Angst gehabt, damals in Getsemani am Abend vor seinem Tod. Daher ist er dir ganz nahe. Er will und kann dich trösten.
Bleib in den Augenblicken großer Angst nicht allein. Schrei um Hilfe, sprich mit einem Freund oder einem Bekannten, dem du vertraust. Ruf die Telefonseelsorge an, wo ein Bruder dir zuhört und mit dir betet, oder eine andere Organisation, die auch deine Anonymität bewahren wird.

Entdeckt man, von Gott geliebt zu sein, kann man sich besser annehmen mit seinen Schwächen und seiner Vergangenheit. Nach und nach wirst du einsehen, daß dein Leben einen Sinn hat, wenn du es anderen widmest, wenn du selbst versuchst, die aufzurichten, die in deiner Umgebung leiden. Dann wirst du sehen, daß dein Leben nicht wie ein Tropfen in einem Ozean oder wie eine Nummer ist, die zufällig in einer Statistik erscheint.


Siehe auch die Fragen 42 und 43.

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