Streit und Konflikte |
Der Unterschied zwischen Mann und Frau hat etwas Außergewöhnliches an sich. Verschiedenartige Zugänge zu den Dingen sind eine gegenseitige Bereicherung. Dazu muß man sich aber die Mühe machen, aufeinander zu hören und einander zu verstehen: durch Meinungsaustausch und Diskussionen, die mitunter auch lebhaft sein können. Aber durch dieses Kennenlernen kann die Liebe wachsen. Natürlich kommt es vor - man kennt es auch, wenn man nicht verheiratet ist - dass man so sehr an seinen eigenen Ideen festhält und sie durchzusetzen versucht, dass man gar nicht mehr auf den anderen hören will. So kommt es zum Streit. Das ist nicht schlimm, wenn man nicht ironisch wird oder verurteilt. Da können harmlos scheinende Bemerkungen den anderen verletzen, weil sie seine Person nicht respektieren. Die verschiedenen Temperamente reagieren anders. Der eine explodiert. Der andere hüllt sich in Schweigen und Bitterkeit. Ein weiterer geht zum Gegenangriff über. Die Liebe geht auf Kriegszug. Angst und Mißtrauen gewinnen Platz. Im Herzen machen sich Bitterkeit oder Rachegedanken breit. All das ist Gift für die Liebe. Es ist eine schwere, aber keine tödliche Krankheit. Wie ist sie zu behandeln? Man muß sich entschließen, die negativen Gedanken zu stoppen und die Einbildung anzuhalten. Die Entscheidung, von neuem zu lieben, sein Herz dem anderen wieder zu öffnen, ihn anzunehmen wie er ist, ihn mit einem neuen Blick zu sehen, das nennt man Vergebung. Das bedeutet nicht, die Vergangenheit einfach zu streichen, so als ob nichts gewesen wäre, sondern trotz der Vergangenheit mit neuer Hoffnung und neuer Kraft aufzubrechen. „Ich bitte dich um Verzeihung für all die Male, die ich es nicht getan habe, seit wir verheiratet sind.“ „Das war, als hätten wir noch einmal geheiratet“, gestand eine Ehefrau, „unsere Ehe ist wieder lebendig geworden.“ In jedem Leben gibt es Konflikte. Sie können durch die Vergebung beitragen, dass die Liebe wächst und nicht stirbt. |
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